Der mit 6.000 Euro dotierte Preis wurde dem Linzer Hochschulprofessor – für seine Habilitationsschrift über die Theologie der Osternachtfeier – von Prälat Anton Höslinger, Propst des Augustiner-Chorherrenstiftes Klosterneuburg, überreicht.
Pius-Parsch-Preis 2025 an Liturgiewissenschafter Florian Wegscheider verliehen
08.12.2025Pius-Parsch-Preis 2025 an Liturgiewissenschafter Florian Wegscheider verliehen
Der mit 6.000 Euro dotierte Preis wurde dem Linzer Hochschulprofessor – für seine Habilitationsschrift über die Theologie der Osternachtfeier – von Prälat Anton Höslinger, Propst des Augustiner-Chorherrenstiftes Klosterneuburg, überreicht.
Der bereits zum neunten Mal ausgeschriebene Pius-Parsch-Preis 2025 wurde an den Liturgiewissenschafter Florian Wegscheider, Hochschulprofessor an der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz, verliehen. Der mit 6.000 Euro dotierte Preis wurde von Prälat Anton Höslinger, Propst des Stiftes Klosterneuburg, im Anschluss an die Messfeier zum Jahrestag der Promulgation von „Sacrosanctum Concilium“, in der Parsch-Kirche St. Gertrud feierlich überreicht.
Mit seiner Habilitationsschrift „Praeconia paschalia. Hochgebete des sacramentum paschale. Eine liturgietheologische und sakramententheologische Untersuchung“, die unter der Betreuung von Professor Hans-Jürgen Feulner an der Universität Wien angenommen wurde, konnte sich Wegscheider unter den Einreichungen durchsetzen.
Mit großer Detailliertheit und wissenschaftlicher Tiefe ergründet die Arbeit die Entstehung, Gestalt und Theologie der Osternachtfeier, mit besonderem Blick auf die österlichen Gesänge. Dabei berücksichtigte Wegscheider auch die existentiellen Erfahrungen, die sich in den Texten widergespiegelt finden. Darin zeigen sich vielfältige Stimmen der Hoffnung, die die Not nicht leugnen, sondern gerade in sie Licht und neue Perspektiven bringen. Auch der Laudator, Militärdekan Stefan Gugerel, hob diesen Aspekt hervor und wies darauf hin, dass es sich bei diesem Verständnis der Osternacht um einen zentralen und auch heute existentiell bedeutsamen Aspekt des christlichen Glaubens handelt.
Die tiefgründige Untersuchung der Osternacht stellt die ausgezeichnete Arbeit zudem in direkte Verbindung zu Pius Parsch, der mit der Liturgiegemeinde St. Gertrud, als einer der ersten im deutschen Sprachraum die Osternacht zu ihrer ursprünglichen Zeit und in liturgischer Intensität feierte. Die Bedeutung von Wegscheiders Forschungen auch für den Kontext der Liturgischen Bewegung und des Wirkens von Pius Parsch betonte Andreas Redtenbacher, Leiter des Pius-Parsch-Instituts. Im Sinne dieses Anliegens weist die Arbeit einen noch heute aktuellen Bezug zu der gefeierten Liturgie und den Erfahrungen und Anliegen der Menschen auf.
Forschungsförderung des liturgiewissenschaftlichen Nachwuchses
Der Pius-Parsch-Preis, von der Liturgiewissenschaftlichen Gesellschaft Klosterneuburg unter Leitung von Andreas Redtenbacher initiiert, wird alle zwei Jahre vom Stift Klosterneuburg verliehen. Mit der Auszeichnung werden sowohl das Wirken von Pius Parsch, Gründer des Volksliturgischen Apostolats und Wegbereiter der Liturgischen Bewegung in Österreich, als auch die darauf Bezug nehmenden und das Anliegen weitertragenden Forschungen gewürdigt.
Als höchstdotierter liturgiewissenschaftlicher Preis im deutschen Sprachraum soll damit zudem die Forschung und Exzellenz des liturgiewissenschaftlichen Nachwuchses gefördert werden. Dieses Anliegen verfolgt auch der Preisträger Florian Wegscheider, dem als Leiter des Instituts für Wissenschaftstransfer an der PH Linz besonders die Nachwuchsförderung, die Vermittlung von und Anregung zu weiterer Forschung am Herzen liegt, wie er in seiner Dankesrede betonte.