Das soziale Engagement des Stiftes Klosterneuburg hat eine mehr als 900 Jahre währende Tradition. Markgraf Leopold III., der das Stift 1114 begründete, wurde nicht zuletzt dafür heiliggesprochen, dass er für die Schwachen und Hilfsbedürftigen eintrat. Dem Stift hat er den Auftrag zum sozialen Handeln als eines seiner Vermächtnisse hinterlassen.
Soziales Engagement
Dieser Mann Gottes, in Reichtum erzogen, immer der Freiheit zur Sünde ausgesetzt, mit Ehesorgen und Regierungsgeschäften belastet, vergaß nie den Glauben und die Barmherzigkeit. Er war berühmt wegen seiner Einfachheit, Mäßigkeit und Freigebigkeit. Seine Aufrichtigkeit und seine Demut erwarben ihm die Achtung aller Christinnen und Christen. Er stärkte die Schwachen, stützte die Wankenden, richtete die Unterdrückten auf und half den Bedürftigen.
Aus der Bulle zur Heiligsprechung Leopolds (Papst Innozenz VIII.)
Grundsatzerklärung
In Fortführung dieser Tradition hat sich das Stift eine Grundsatzerklärung zum sozialen Engagement gegeben. Diese ist eine sich selbstverpflichtende Absichtserklärung des eigenen Wunsches, jenen Menschen unter uns zu helfen, die unsere Hilfe so dringend benötigen – soweit es unser erwirtschafteter Ertrag erlaubt.
Bereits 1786 half das Stift den Opfern einer Hochwasserkatastrophe in Wien und ermöglichte ihnen den Wiederaufbau ihres Dorfes. Zum Dank nannten sie ihren neuen Ort nach dem damaligen Propst des Stiftes, Floridus Leeb, Floridsdorf - heute der drittgrößte Bezirk Wiens. Seit mehr als 100 Jahren ist das Stift auf dem Sektor des sozialen Wohnbaues aktiv und schafft auch heute noch durch die Verpachtung von Grundstücken die Möglichkeit zum Bau von relativ günstigen Eigenheimen und Startwohnungen auf Genossenschaftsbasis.
Wer wird unterstützt
Der Fokus unserer Unterstützungen liegt bei der Förderung jener Vereine und Organisationen die Kinder und Jugendliche in ihrer Lebensentwicklung unterstützen. Neben dem eigenen Sozialprojekt „Ein Zuhause für Straßenkinder“ engagiert sich das Stift Klosterneuburg beispielsweise bei einem Kinderschutzzentrum der „Kindernothilfe“ in Honduras, im Rahmen von „Licht in die Welt“ wird eine Augenklinik im Südsudan gefördert, in Kamerun und im Tschad wird ein Schulprojekt unterstützt. Auch in Österreich unterstützten wir etliche Vereine und Organisationen. Außerdem beteiligt sich das Stift an den Hilfsaktionen für Hochwasseropfer in der Region und unterstützt gegebenenfalls Menschen in seinem Umfeld, die sich in einer akuten sozialen Notsituation befinden. Insgesamt erreicht der Aufwand für die sozialen Belange des Stiftes pro Jahr über eine Million Euro.
Wirkungsbericht
Die Bedeutung, die Jesus dem Begriff des „Nächsten“ beimisst, bringt einen seiner Jünger zu der Frage: „Wer ist denn mein Nächster?“. Jesus beantwortet sie mit dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter, der einem verachteten Volk angehört. Auf einer Reise trifft er auf einen Unbekannten, den Räuber überfallen und ausgeraubt haben und halb tot liegen ließen. Ein Priester und ein Levit gehen an dem Namenlosen vorüber, als hätten sie ihn nicht gesehen. Der Samariter aber versorgt ihn und bringt ihn in eine Herberge, wo er ihn pflegen lässt und für alle Kosten aufkommt.
„Wer von diesen Dreien, meinst du, ist dem, der unter die Räuber gefallen war, der Nächste gewesen?“, fragt Jesus. „Der die Barmherzigkeit an ihm tat“, erwidert der Jünger. Da trägt Jesus ihm auf: „So gehe hin und tue desgleichen!“
„Die meisten der Projekte begleiten wir seit Jahren und werden das auch weiterhin tun. Wir wollen öffentlich machen, wofür wir unsere Spendengelder einsetzen, welchen Organisationen wir unser Vertrauen schenken. Und damit vielleicht sogar erreichen, dass auch Sie sich mit jenen Menschen solidarisch zeigen, die unsere christliche Nächstenliebe, unsere Hilfe brauchen.“, so Prälat Anton Höslinger, Propst des Stiftes Klosterneuburg.
Das Stift veröffentlicht seine Spendenaktivitäten in einem Wirkungsbericht, der Ihnen als PDF Download zur Verfügung steht. Auf Wunsch senden wir Ihnen diesen auch gerne per Post zu.
Wirkungsbericht 2024
Dieser Wirkungsbericht über unsere sozialen Aktivitäten zeigt, wie das Stift Klosterneuburg seinen Auftrag lebt: indem wir Projekte unterstützen, die Lebensbedingungen verbessern, Bildung ermöglichen und Hoffnung schenken.
Wenn später einmal, warum nicht jetzt?
Und wenn nicht jetzt, wie später einmal?Hl. Augustinus (354 - 430), Bischof von Hippo, Philosoph, Kirchenlehrer und Ordensvater