Zur Freilassung von Tal Shoham aus der Hamas-Geiselhaft
Zur Freilassung von Tal Shoham aus der Hamas-Geiselhaft
Stellungnahme von Propst Anton Höslinger
Nach 505 Tagen wurden am Samstag, 22. Februar 2025, der Austro-Israeli Tal Shoham
und fünf weitere Geiseln von der Terrororganisation Hamas an das Internationale Komitee
vom Roten Kreuz übergeben. Die Familie Tal Shohams konnte ihren Sohn, Mann und Vater
nach langen Wochen und Monaten des Bangens wieder in ihre Arme schließen.
Die Familie Tal Shohams besuchte im Rahmen eines Aufenthalts in Österreich am 11. Juni
2024 das Stift Klosterneuburg. Bei dieser tief bewegenden Begegnung konnten der Vater
Shohams und seine Gattin ihr nicht vorstellbares Leid schildern, das sie während der
Terrorattacke am 7. Oktober 2023 und danach erfahren mussten.
Der damalige Bundeskanzler Karl Nehammer und Außenminister Alexander Schallenberg
versicherten der Familie des österreichischen und israelischen Staatsbürgers die volle
Unterstützung der Republik Österreich. Als Propst des Stiftes Klosterneuburg habe ich der
Familie versprochen, dass wir ihnen beistehen und mithelfen wollen, dass das Anliegen der
Befreiung der Geiseln in der Öffentlichkeit präsent bleibe und dadurch konkrete Schritte
unternommen werden. Ich zeige mich heute erleichtert, dass nach dieser langen und
belastenden Zeit Tal Shoham freigekommen ist. Vor allem wünsche ich ihm und der ganzen
Familie, dass es ihnen gemeinsam gelinge, das erlittene Leid zu verarbeiten und, so gut es
geht, neue optimistische Perspektiven für ihr gemeinsames Leben zu gewinnen. Dazu gehört
sicher auch eine gute Trauerarbeit, denn drei Familienmitglieder wurden bei der
Terrorattacke am 7. Oktober tragischer Weise ermordet.
In der Freude über die Freilassung Tal Shohams drücken wir auch unsere Hoffnung aus, dass
alle noch in Geiselhaft befindlichen Israelis so rasch wie möglich freikommen und dass eine
nachhaltige friedliche Lösung der Konflikte in Israel und im Nahen Osten gefunden werden
kann.