Neues in der Galerie der Moderne 2025
Neues in der Galerie der Moderne 2025
Bei der Midissage am 25. Juni präsentierte das Museum des Stiftes Klosterneuburg Werke von Sabine Müller-Funk, Linde Waber, Maria Hofstätter-Steiner und Wendemagegn Belete.
Seit 2013 zeigt die Galerie der Moderne zeitgenössische Interpretationen sakraler Themen. Die Midissage am 25. Juni bot die Gelegenheit, die Neuzugänge der Saison 2025 in Augenschein zu nehmen.
Nach der Begrüßung durch Augustiner-Chorherr und Kämmerer Elias Carr präsentierte Stiftskustos Wolfgang Huber die Werke in Anwesenheit einiger Künstlerinnen und Künstler vor einem interessiertem Publikum.
In der raumgreifenden Installation Psalm 151 von Sabine Müller-Funk werden 151 verkohlte Holzstäbe von den rasiermesserscharfen Dornenranken eines Nato-Drahtes gekrönt. Jeder Holzstab steht für einen der Psalmen. Die Künstlerin generiert damit eine stumme Aura des Bedrohlichen, einen aktuellen Kommentar zu den Themen Grenzen, Abwehr, Gewalt und Flucht, und wie es Menschen trotz allem schaffen solche Hindernisse zu überwinden.
Dem Werk gegenüber findet sich Linde Wabers Friedenstuch, welches als Teil einer größeren Serie entstanden ist. Ihre Bildsprache ist drastisch und führt das Publikum direkt in die Kämpfe des Ukraine-Krieges. Zentral ins Bild collagiert sind Zeitungsausschnitte von zerstörten Häuserzeilen, Panzern und Soldaten, sie beschreiben eindrücklich und unmissverständlich das Grauen des Krieges. Krieg und Frieden kommen nur gerufen – so die Aussage der Künstlerin.
Auf einer Art Ikonenwand wird eine Gruppe von religiösen Werken der 2023 verstorbenen Künstlerin Maria Hofstätter-Steiner gezeigt. Dank der großzügigen Leihgabe ihrer Töchter können Werke aus allen Schaffensperioden gezeigt werden.
Seit März hält sich Wendemagegn Belete als Artist in Residence im Stift Klosterneuburg auf. Er konnte sich im Bewerbungsprozess gegen 200 Konkurrentinnen und Konkurrenten aus aller Welt durchsetzen. Der aus Äthiopien stammende Künstler präsentierte bei der Midissage Werke, welche er im Rahmen seines Aufenthalts geschaffen hat.
Inspiriert von koptischen Handschriften, die er in der Stiftsbibliothek entdeckte, entstanden mehrere große textile Wandbehänge und Papierarbeiten, die in der Galerie der Moderne und im Gang zur Schatzkammer ausgestellt sind. Im Marmorsaal ist die monumentale Installation Your Gaze Makes Me zu sehen, in der Wendemagegn Belete Porträts von Menschen verarbeitete, die aus der Zeit des äthiopisch-italienischen Kolonialkrieges 1935 – 1941 stammen und die mit Kultgegegenständen aus ganz Afrika kombiniert wurden.