Ausstellung „Gott und Geld“ im Stift Klosterneuburg
Ausstellung „Gott und Geld“ im Stift Klosterneuburg
Mit 1. Mai wird die Ausstellung „Gott und Geld“ eröffnet. Sie zeigt moderne und alte Kunst im Spannungsfeld zwischen Konsum und Spiritualität. Zu sehen ist sie bis 15. November 2025 in der Sala terrena Galerie des Stiftes Klosterneuburg.
Im Neuen Testament finden sich mehrere Stellen, in denen die Ambivalenz zwischen dem Gottesdienst und der Wirtschaft thematisiert wird. Man denke etwa an die Vertreibung der Händler aus dem Tempel durch Jesus. Wie verträgt sich das Armutsgebot der Orden mit der Regel, dass der gewandelte Wein in der Eucharistiefeier nur mit Gold in Berührung kommen darf? Warum wird mitten in der Heiligen Messe Geld abgesammelt? Warum soll man Gott etwas spenden, der doch alles hat? Diese Fragen beschäftigt nicht nur die Theologie, sondern auch die Kunst.
„Die ausgestellten Artefakte sollen das Nachdenken über gesellschaftliche Entwicklungen, den persönlichen Zugang zum Glauben und wirtschaftlichen Zusammenhängen anstoßen“, sagt Propst Anton Höslinger.
Während die mittelalterliche Kunst nur die edelsten Materialien dafür geeignet hielt, das Göttliche zu vergegenwärtigen, so sieht das die moderne Welt ganz anders. Gott offenbart sich im Kleinen, scheinbar Minderwertigen genauso wie im Größten, Erhabenen. In den Sammlungen des Stiftes befinden sich Werke aus der einen, wie auch aus der anderen Epoche, die diese Ideen anschaulich vor Augen führen.
In der Ausstellung „Gott und Geld“ stellt sie Wolfgang Christian Huber, Kurator und Stiftskustos, einander gegenüber und setzt sie zueinander in Beziehung. Wie beispielsweise die Skulptur „So wie du dich bettest, so schläfst du“ von Urban Grünfelder. Sie weist erstaunliche formale Parallelen zum Klosterneuburger Grabchristus von 1498 auf. Neben Grünfelders Skulptur sind auch alle anderen Werke der Finalist:innen und Gewinner:innen des St. Leopold Friedenspreises, in die Ausstellung integriert. Mit dem Kunstpreis werden Werke ausgezeichnet, die sich kritisch mit humanen und gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen. Heuer lautete das Motto „Sogar den Abfall machen sie zu Geld“.
Die Ausstellung „Gott und Geld“ zeigt alte und moderne Kunst im Spannungsfeld zwischen Konsum und Spiritualität, und ist vom 1. Mai bis 15. November 2025 im Stift Klosterneuburg zu sehen.
AUSSTELLUNGSKATALOG
Der begleitende Ausstellungskatalog „Gott und Geld – Kunst zwischen Konsum und Spiritualität“ erklärt die Thematik aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Mit Beiträgen von u.a. Propst Anton Höslinger sowie einigen seiner Mitbrüder, die differenzierte Betrachtungen zu dieser Thematik beisteuern.
Erhältlich im Stifts-Shop und bei Vandenhoeck & Ruprecht Verlage: € 31,–