150 Jahre jüdischer Friedhof Klosterneuburg
150 Jahre jüdischer Friedhof Klosterneuburg
Am 19. September wird das Jubiläum des jüdischen Friedhofs Klosterneuburg mit einem festlichen Programm begangen. Besucher können bei einer exklusiven Führung vor Ort in die Geschichte des Friedhofs eintauchen. Am Vormittag wird ein Seelengedenken mit Gemeinderabbiner Schlomo Hofmeister abgehalten. Den Festtag beschließen die „Botschaften des Lebens“ im Stift Klosterneuburg mit Kurzvorträgen und Podiumsdiskussion.
Seit 1874 ist der jüdische Friedhof in Klosterneuburg belegt. Die Sanierung konnte dank Mitteln aus dem Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich gelingen. Die Stadt und ihre Bürger, die Israelitische Kultusgemeinde und das Stift erinnern in drei Veranstaltungen an das 150-jährige Bestehen des Friedhofs.
Anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums wurde eine neue Historienpfad-Tafel geschaffen. Sie gibt einen Überblick über die geschichtliche Entwicklung des jüdischen Friedhofs.
150 Jahre jüdischer Friedhof – Programm
Donnerstag, 19. September 2024
1) 10.00 Uhr: Seelengedenken
Jüdischer Friedhof Klosterneuburg, Holzgasse 67
Gemeinderabbiner Schlomo Hofmeister hält im Beisein des Propstes des Stifts Klosterneuburg Anton Höslinger ein Seelengedenken vor dem Friedhofstor ab. Anschließend gemeinsame Begehung des Friedhofs. Öffentliche Veranstaltung, Herren mit Kopfbedeckung.
2) 16.30 Uhr: 150 Jahre Familiengeschichte(n)
Jüdischer Friedhof Klosterneuburg, Holzgasse 67
Spezialführung der Historikerin Barbara Weiss am jüdischen Friedhof Klosterneuburg. Herren mit Kopfbedeckung. Anmeldung unter office@juedischerfriedhof.at.
3) 19.00 Uhr: Botschaften des Lebens
Stift Klosterneuburg, Augustinussaal, Stiftplatz 1
Hochkarätige Kurzvorträge (60 Minuten) mit anschließender Podiumsdiskussion (20 Minuten). Teilnahme kostenlos, Anmeldung unter office@juedischerfriedhof.at.
Die Vorträge
Tod und Trauer im Judentum – Gemeinderabbiner Schlomo Hofmeister // Vom Washingtoner Abkommen zum Friedhofsfonds – Michael Haider, Völkerrechtsbüro des Außenministeriums // Jüdisches Leben – eine Rückholung ins kollektive Gedächtnis – Hannah Lessing, // Vorständin Nationalfonds der Republik für die Opfer des Nationalsozialismus // Projekte – die vielfältigen Arbeiten am Friedhof – Heinz G. Schratt, Obmann der Komitees zur Erhaltung des jüdischen Friedhofs Klosterneuburg // Gräber ohne Grabstein (Bodenradar) – Gottfried Artner, Geschäftsführer von ARDIG – Archäologischer Dienst // Das Klosterneuburger Schulprojekt – Wolfgang Gasser, Kulturvermittler des Nationalfonds // Die anschließende Podiumsdiskussion wird von Journalist Peter Pelinka moderiert.
FOTO- UND INTERVIEWMÖGLICHKEIT BEIM SEELENGEDENKEN SOWIE BEI DER ABENDVERANSTALTUNG.
Hintergrund zum jüdischen Friedhof Klosterneuburg und das Komitee
Der jüdische Friedhof liegt nahezu uneinsehbar hinter dichtem Buschwerk am Weg zum Ölberg. Aufgrund dieser abgelegenen Lage überstand er das Terrorregime der Nationalsozialisten unbeachtet und unbeschadet.
Klosterneuburg war eine der ersten Gemeinden in Österreich, die ihren jüdischen Friedhof aus dem Vergessen geholt hat. Ein erstes freiwilliges Pflegeübereinkommen der Stadtgemeinde Klosterneuburg datiert bereits aus 1988. 2007 etablierte sich auf Initiative von Martina Enzmann der Verein Komitee zur Erhaltung des jüdischen Friedhofs Klosterneuburg.
Im Laufe der Jahre wurden die Inschriften der sanierten Grabsteine fotografiert und übersetzt, der Boden mittels Bodenradar nach weiteren Grablegungen untersucht. Ein Vermittlungsprojekt mit und für Schüler resultierte in einer eigenen Publikation „Jüdischer Friedhof Klosterneuburg – Materialien zur österr. Regionalgeschichte“. An einem vollständigen Belegsplan wird gearbeitet.
Großzügige private Spenden erlaubten es, die Mauern und Tore zu sanieren, die völlig desolate Zeremonienhalle abzutragen und Erhaltungsarbeiten am neuen Teil des Friedhofs durchzuführen. Danach übernahm der Friedhofsfonds im Nationalfonds der Republik für die Opfer des Nationalsozialismus die Finanzierung, und das Bundesdenkmalamt die fachliche Aufsicht über die Sicherungsarbeiten am alten Teil des Friedhofs.
• Seit 2021 befindet sich der Friedhof in der Pflegevereinbarung der IKG mit der Stadtgemeinde Klosterneuburg.
• Der Internetauftritt des Komitees zur Erhaltung des jüdischen Friedhofs Klosterneuburg ist zu finden unter www.juedischerfriedhof.at.
• Weitere Informationen auch auf der Website der Stadt unter www.klosterneuburg.at/de/Juedischer_Friedhof.
Beigefügte Fotos: „Blick in den Neuen Teil des Friedhofs“ sowie „Tor zum Friedhof“
Copyright: © Komitee zur Erhaltung des jüdischen Friedhofs Klosterneuburg (Abdruck honorarfrei)
Rückfragehinweis
Heinz G. Schratt, Obmann
Komitee zur Erhaltung des jüdischen Friedhofs
office@juedischerfriedhof.at
T +43 699 142 12 012