Bis 1568 bestand neben dem noch heute existierenden Chorherrenstift in Klosterneuburg auch ein Chorfrauenstift. Geschichte, Lebenswelt und Liturgie der Klosterneuburger Chorfrauen sind allerdings vergleichsweise wenig erforscht. Das wird sich nun ändern: Unterstützt von einer Anschubfinanzierung und in Kooperation mit den Universitäten Düsseldorf, Harvard, Salzburg und Wien werden derzeit Projekte in den Fächern Germanistik, Geschichte und Theologie vorbereitet, um Alltag, Organisation und Wissensbestände des Chorfrauenstiftes systematisch und auf dem neuesten Stand der Forschung zu untersuchen. Anhand von Rechnungsbüchern, Inventaren, Nekrologen und Handschriften der Bibliothek – etwa liturgischen Werken, aber auch Ordensregeln – wird das Leben der Chorfrauen nach und nach sichtbar gemacht. So entsteht ein interdisziplinär orientierter Beitrag zur Erforschung religiöser Gemeinschaften von Frauen im deutschsprachigen Raum, der auch für internationale Studien als Vergleichsbasis dient.
